Musikschule

Das breit gefächerte Angebot der Kreismusikschule Aurich/Norden wird z. Zt. von ca. 40 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. 1.100 Schülerinnen und Schüler nehmen die Angebote wahr, wobei  die Jüngsten gerade einmal 2 Jahre alt sind und in Begleitung von Mama, Papa, Oma oder Opa wöchentlich ihren Weg in die Schule finden.

Die Angebote strukturieren sich wie folgt: Musikgarten, musikalische Früherziehung für Kinder ab viereinhalb Jahren, Grundkurse für die Erst- und Zweitklässler, Instrumentalunterricht für Streich-, Blas- und Tasteninstrumente sowie Gitarre, Gesang und Schlagzeug. Neue Angebote kamen im Laufe der Jahre dazu.

Die Räumlichkeiten der Musikschule in Aurich befinden sich in der Straße An der Stiftsmühle. In Norden wird der Unterricht in der Gartenstraße in der ehemaligen Gräfin-Theda-Schule erteilt. Ein Gebäude, das den vielfältigen Anforderungen Genüge tut und sich mit seiner wunderschönen Aula inzwischen zu einem musikalischen Zentrum in Norden etabliert hat.

Der gesamte Unterricht kann und soll auch zentral in den beiden Orten Aurich und Norden erteilt werden. Die Einrichtung ist jedoch bemüht, im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten, als Kreismusikschule das gesamte Kreisgebiet abzudecken - von Norderney bis Wiesmoor, von Dornum bis Riepe. So fahren die Musiklehrer an viele Standorte, um möglichst vielen Jugendlichen eine räumlich nahe Unterrichtsversorgung zu ermöglichen.

Musikerziehung bzw. Instrumentalunterricht ist dabei kein Selbstzweck. Ziel des Unterrichts ist es, die Schülerinnen und Schüler in die Ensembles und Orchester zu führen. Es bieten sich viele Gruppen wie Orchester und Chöre, Bigband und Combo,  Spielkreise, Band und Kammermusikgruppen an. Sie alle haben sich in den letzten Jahren immer wieder bei vielen Anlässen hören lassen - auf heimischen Podien genauso wie auf den verschiedensten Bühnen in Europa.

Eines der herausragendsten Ensembles ist dabei ohne Zweifel das Ostfriesische Jugend-Sinfonieorchester, das als Botschafter der Region nicht nur die ostfriesischen Farben in die Welt hinausgetragen, sondern als Gastgeber auch immer wieder Jugendliche aus vielen Ländern in den Landkreis Aurich geholt hat.

Im Laufe der Jahre hat sich die Schule nicht nur inhaltlich den Erfordernissen der Zeit angepasst, sondern hat auch im Verbund mit anderen Partnern neue Maßstäbe gesetzt. Eine Herausforderung für die Zukunft wird dabei vor allem die noch stärkere Kooperation zwischen der Musikschule, allgemein bildender Schule und Kindertagesstätten sein.

Die Musikschule hat im Rahmen des kommunalen Kulturauftrags Aufgaben der außerschulischen Musikausbildung übernommen und stellt damit zum Musikunterricht der allgemeinbildenden Schulen eine wichtige Ergänzung dar. Im Idealfall greifen musikalische Allgemeinbildung und instrumentaler Unterricht ineinander und bilden zwei komplementäre Hälften einer umfassenden kulturellen Bildung. Eine anspruchsvolle schulmusikalische Arbeit ist von jeher auf außerschulische Musikausbildung angewiesen und auf instrumentalem Gebiet eine notwendige Vorraussetzung.

Die ernüchternden Ergebnisse der PISA-Studie und die Ergebnisse der "Bastian-Studie" haben nicht nur in der Fachwelt, sondern auch in der Öffentlichkeit für Aufsehen und Interesse gesorgt, weil sie auf die positiven Wirkungen regelmäßigen schulischen Musizierens auf die Persönlichkeitsentwicklung, das Sozialverhalten und die Lernfähigkeit von Kindern und Jugendlichen hinweisen.

Die enge Verflechtung von Kreismusikschule und allgemeinbildender Schule hat mit der Einrichtung von "Bläser- und Streicherklassen" einen viel versprechenden Anfang gemacht.

Die gewonnenen Kenntnisse bilden einen Erfahrungsschatz, der bei Überlegungen zur flächendeckenden Einführung von Ganztagsschulen einzubringen ist.