Fragen & Antworten zu Vermeidungsmaßnahmen und Hilfe nach einem Stich

Fragen

  • An unseren Frühstücks-/Kaffeetisch kommen immer Wespen und wollen ihren Anteil am Essen haben. Was kann ich tun, um sie davon abzuhalten?
  • Ich bin gestochen worden, was kann ich tun, damit es nicht so schmerzt und die Stichwunde abschwillt?
  • Bei mir fliegen die Wespen immer ins Haus, wie kann ich das verhindern?
  • Am Gartenhaus hängt ein Wespennest und die Wespen geraten in Alarmstimmung, wenn ich es betreten will. Was kann ich tun?

An unseren Frühstücks-/Kaffeetisch kommen immer Wespen und wollen ihren Anteil am Essen haben. Was kann ich tun, um sie davon abzuhalten?

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können

  • Düfte erzeugen, die die Wespen nicht mögen, oder
  • sie am Zutritt zu den Lebensmitteln hindern oder
  • sie verscheuchen oder
  • eine Ablenkfütterung aufstellen.

Düfte, die die Wespen nicht mögen, sind z.B. aufgeschnittene Orangen und/oder Zitronen, bei der die Schnittfläche mit Gewürznelken gespickt ist. Der Geruch von Nelken und dazu die Säure aus den Zitrusfrüchten hält vielleicht nicht alle, aber zumindest einen Teil der Wespen fern. Diese Düfte verwehen natürlich mit dem Wind, wenn Sie draußen sitzen. Innen im Haus hingegen halten sie sich relativ lange und sorgen auch noch für einen angenehmen Duft im Haus.         

Auch schwelendes und qualmendes Kaffeemehl hält einen Teil der Wespen auf Distanz. Dafür sollte man aber nur einen feuerfesten Untersatz verwenden, auf das man einen Löffel Kaffeepulver gibt und mit dem Feuerzeug anzündet. Es dauert einen Moment, bis das Kaffeemehl zu schwelen beginnt.

Dass Wespen an den Kuchen oder die anderen, zuckerhaltigen Lebensmittel gelangen, verhindert man am einfachsten, indem über die Lebensmittel eine Abdeckhaube aus Fliegengaze gestellt wird. Diese sind in der Regel faltbar und es gibt sie zu kleinen Preisen im Handel.

Wenn man Wespen aktiv verscheuchen möchte, dann empfiehlt es sich, eine kleine Wassersprühflasche parat zu haben. Wenn man sie so einstellt, dass sie einen feinen Nebel erzeugt und damit die Wespen ansprüht, entsteht bei den Wespen der Eindruck, dass es regnet – und bei Regen sind Wespen in der Regel nicht unterwegs.

Im Handel werden auch immer sogenannte „Wespenfallen“ angeboten, in die die Tiere durch eine Zuckerlösung hineingelockt werden, aber nicht mehr herausfinden. Sie ertrinken dann jämmerlich.

Besser ist es, dann eine sogenannte „Ablenkfütterung“ aufzustellen, an der die Wespen naschen können. Dazu kann man verdünne Säfte oder eine Zuckerlösung auf eine Untertasse geben und etwas entfernt aufstellen. Unverdünnte Marmelade oder Honig sollten sie allerdings nicht dafür verwenden.

(v.l.n.r.: aufgeschnittene Orange, schwelendes Kaffeemehl, Abdeckhaube aus Fliegengaze, Wassersprühflasche)

Ich bin gestochen worden, was kann ich tun, damit es nicht so schmerzt und die Stichwunde abschwillt?

Ein gutes, altes Hausmittel ist, eine Zwiebel durchzuschneiden und  den austretenden Saft über die Stichstelle zu streichen. Der Zwiebelsaft kann Teile des Wespengiftes neutralisieren. Besonders gut soll helfen, eine frisch durchgeschnittene Zwiebel für 10 – 15 Minuten auf die Stichstelle zu legen. Dieses soll das Anschwellen und das spätere Jucken der Stichstelle verhindern. Die Zwiebel enthält im Bereich der Wurzel besonders viel Saft.

Eine homöopathische Behandlung mit dem Mittel „Ledum C 30“ soll ebenfalls gut wirken. Unmittelbar nach dem Stich soll man etwa 5-6 Globuli lutschen und nach etwa 10 Minuten soll das Mittel wirken. In dieser Zeit soll man keine Antihistaminika wie z.B. Fenistil auftragen, da das die Wirkung des homöopathischen Mittels verhindert. Auch ein späteres, tagelanges Jucken der Stichstelle soll damit vermieden werden können.

Ein Antihistaminikum wie z.B. Fenistil lindert die Schmerzen und führt zu einem schnelleren Abschwellen der Stichstelle. Auch das spätere, lästige Jucken der Stichstelle soll damit vermeidbar sein. Es verträgt sich aber nicht mit den homöopathischen Mittel (siehe vorstehend).

Ein erst seit Kurzem auf dem Markt befindliches Gerät soll ebenfalls sehr gut wirken. Es ist ein sogenannter „Stichheiler“. An der Spitze des Gerätes befindet sich eine keine Metall- oder Keramikplatte, die durch die Batterien im Gerät auf etwa 50°C aufgeheizt wird. Wenn diese kleine Platte auf die Stichstelle gedrückt und dort bis zum Tonsignal (etwa 5-6 Sekunden lang) gehalten wird, soll durch die Wärme der Platte das Gift zerstört werden und der Stich nach kurzer Zeit nicht mehr spürbar sein. Die Temperatur der Platte ist auf der Haut für die kurze Zeit der Anwendung erträglich und führt zu keinen Schäden. Das Gerät wird in unterschiedlicher Aufmachung von verschiedenen Herstellern angeboten und ist in Apotheken und im Internet erhältlich.

  • alle vier hier aufgeführten Mittel und Methoden sollen auch bei juckenden Insektenstichen helfen
  • Die Kühlung mit Eis oder Kühlpads soll ebenfalls eine Schwellung der Einstichstelle verhindern und das spätere Jucken stark mildern.
(v.l.n.r.: aufgeschnittene Zwiebel, homöopathisches Mittel "Ledum C30", Antihistaminikum "Fenistil", Stichheiler)

Bei mir fliegen die Wespen immer ins Haus, wie kann ich das verhindern?

Die einfachste Möglichkeit, dies zu verhindern, ist die Anbringung eines Fliegengitters an dem Fenster. Schnell und einfach geht es mit einer Fliegengaze aus dem Baumarkt, die mit doppelseitigem Klebeband einfach auf den Fensterrahmen geklebt wird und später auch so wieder entfernt werden kann.

Auch feste Rahmen aus einem Aluminiumprofil, den man sich auf die passende Größe zuschneiden kann und der in den Fensterrahmen geklemmt wird, tut gute Dienste. Diese werden meist in Verkaufsaktionen bei Discountern und Baumärkten angeboten.

Eine ähnliche Lösung gibt es auch für Balkon und Terrassentüren, hier wird ein „Lamellenvorhang“ aus Fliegengitter montiert, durch den man problemlos durchgehen kann und der sich sofort wieder schließt.

Wir haben ein Nest am Hauseingang. Ist das gefährlich?

Nein, gefährlich wäre übertrieben, Wespen sind eigentlich nie „gefährlich“, sofern man nicht ein ausgesprochener Allergiker gegen Wespengift ist und immer ein „Notfallset“ mit sich tragen muss.

Wenn es ein frei hängendes Nest ist, dann ist es die Sächsische Wespe (siehe auch dort) und dies ist eine sehr friedliche Art. Sie kann zwar stechen, ist aber nicht sonderlich stechfreudig und will eigentlich nur Insekten fangen. Anders ist es mit der Deutschen oder der Allgemeinen Wespe (siehe auch dort), die dort evtl. nur den Einflug hat und durch ein Loch in einer Fuge oder einen Spalt am Balken zum Nest kriecht. Diese beiden Arten sind sog. „Dunkelnister“ und das Volk ist immer um einiges größer als das der Sächsischen Wespe, d.h. allein aus diesem Grund ist die Häufigkeit einer Begegnung wesentlich größer und es könnte somit häufiger zu „Kollisionen“ kommen.

siehe dazu auch Deutsche Wespe oder Allgemeine Wespe

Am Gartenhaus hängt ein Wespennest und die Wespen geraten in Alarmstimmung, wenn ich es betreten will. Was kann ich tun?

Wenn es ein Nest der Sächsischen Wespe ist, dann rührt die Unruhe der Wespen von den Erschütterungen am Nest her, die durch entweder ruckartiges Öffnen der Tür oder auch einer klemmenden Tür verursacht werden. Vibrationen am Nest sind Alarmsignale für Wespen, etwa in der Art „da ist jemand, der uns etwas tun will, alle zur Verteidigung raus!“ Wenn man Ihnen aber ein paar Minuten zur Beruhigung lässt, sind sie wieder im Nest und wenn man sich dann ruhig bewegt und nicht um sich schlägt, sollte es keine Probleme geben. Zudem weichen sie auch gleich wieder zurück, wenn man sich ein wenig vom Nest entfernt.


Anders sieht es mit der Deutschen oder Allgemeinem Wespe aus, deren Nest man nicht sieht. Diese Wespenarten sind stichfreudiger und man sollte sich dann noch vorsichtiger verhalten, denn sie reagieren etwas „nervöser“ und kommen dann auch gleich mit mehreren Wespen auf den vermeintlichen „Störer“ zu und verfolgen den auch etwas hartnäckiger.

  • Auf keinen Fall sollte man Wespen „anpusten“, obwohl das ein fast automatischer Reflex ist. Der höhere Kohlendioxid-Gehalt in der ausgeatmeten Luft löst bei Wespen ein Angriffsverhalten aus und es folgt meist ein Stich. Somit ist in dieser Beziehung absolute Zurückhaltung angesagt.