Umsiedlung eines Hornissennestes aus einem Vogelkasten

Vorbemerkung

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Umsiedlungen nur durch entsprechend ausgebildete und vom Landkreis zugelassene Personen durchgeführt werden dürfen, denn

  1. Hornissen sind eine besonders geschützte Tierart und stehen wie Wespen unter dem Schutz des Naturschutzgesetzes, eine Umsiedlung ist nur mit entsprechender Ausnahmegenehmigung zulässig und
  2. ein solcher Versuch kann ohne entsprechende Ausbildung und Schutzbekleidung böse und sehr schmerzvoll enden.

Die Beschreibung der Umsiedlungen dienen allein der Information der Bevölkerung und sollten nicht als Anleitung für eigenmächtiges Handeln verstanden werden. Für Fehlverhalten und daraus resultierende Konsequenzen wird keine Verantwortung übernommen!

Umsiedlung

Manchmal bauen Hornissen ihr Nest in einen Vogelkasten, der sich allerdings im Laufe der Zeit als zu klein und zu eng erweist. Dann bauen die Hornissen meist außen einfach an.

Wenn der Vogelkasten weit genug von Terrasse, Hauseingang etc. entfernt ist und keine erhebliche gesundheitliche Gefährdung durch Stiche gegeben ist, sollte man es ruhig hängen lassen, denn Hornissen sind sehr nützliche Tiere und sind deshalb –noch mehr als Wespen-  besonders geschützt. Ein mittelgroßes Hornissenvolk fängt pro Tag etwa ein halbes Kilogramm Insekten.

Man sollte auch nicht vermuten, dass Hornissen besonders angriffslustig sind, weil sie bei einsetzender Dunkelheit am Abend gegen die erleuchteten Scheiben oder um die eingeschaltete Außenbeleuchtung fliegen.  Dies passiert nur, weil Hornissen auch nachts fliegen und sehen können  (und durch das Licht angezogen werden) - im Gegensatz zu Wespen, die bei einsetzender Dunkelheit alle im Nest sind.

Wenn sich allerdings das Nest in einem konfliktträchtigen Bereich befindet, kann eine Umsiedlung des Volkes vorgenommen werden, wie dies auf den folgenden Fotos zu sehen ist.

Zur Umsiedlung kann der Vogelkasten nicht einfach abgenommen werden, denn viele Hornissen-Arbeiterinnen sind noch unterwegs um Baumaterial und Futter zu sammeln. Würde man den Kasten dann einfach abnehmen und mit den Hornissen, die sich im Nest befinden, an einen anderen Ort verbringen, dann hätten die Arbeiterinnen, die noch unterwegs sind, kein Nest mehr. Sie würden dann anfangen, an gleicher Stelle ein neues Nest zu bauen. Da aber keine Königin mehr vorhanden ist, die Duftstoffe abgibt und damit ihr Volk zusammenhält (gleichzeitig wirken diese Duftstoffe besänftigend), sind die übrigbleibenden, verlassenen Hornissen nicht mehr genauso souverän und gelassen wie vorher.

Eine Umsiedlung eines Volkes aus (mit) einem Vogelkasten sieht daher wie folgt aus: 

Sanftes Absaugen der Hornissen mit einem speziell umgebauten Staubsauger in einen Fangbehälter. Dieses kann durchaus länger dauern, da immer noch wieder vorher ausgeflogene Tiere zurückkommen.

Danach wird der Vogelkasten abgenommen und in den Wespenkasten platziert, zu dem dann der Fangkasten mit den Hornissen gestellt wird. Nach Verschließen des Hornissenkastens wird der gelöste Deckel des Fangkastens mit einem Mechanismus geöffnet und die Hornissen verteilen sich wieder im Kasten und auf den Waben.

Anschließend wird der Hornissenkasten an einen anderen Ort gebracht, der mindestens 5 km vom ursprünglichen Hangplatz entfernt liegt. Über Nacht bleiben die Hornissen im verschlossenen Kasten und am nächsten Morgen werden bei Anbruch des Tageslichtes die mit Korken verschlossenen Einflugöffnungen der Hornissen geöffnet.

Da die Hornissen die ganze Nacht im Kasten verbringen, beruhigen sie sich, gewöhnen sich an den Kasten und fangen nach Entfernen der Korken am nächsten Tag an, vorsichtig ihre Umgebung zu erkunden und sich die Lage des Kastens einzuprägen. Würde man die Korken gleich nach dem Verbringen an den neuen Ort entfernen, würden die noch aufgeregten Hornissen aus dem Kasten schwärmen und in der anbrechenden Dunkelheit nicht mehr zu dem Hornissenkasten zurückfinden.

Zusätzliche Informationen zu Hornissen erhalten Sie im Internet u.a. auf den Seiten

und auf einigen mehr.