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Piercing (= Tätowierungen und Piercing)

Tätowieren kann Kunst sein – unsachgemäß und unhygienisch durchgeführt kann Piercing und Tätowieren zur Gesundheitsgefahr werden. Bei mehrfacher Benutzung von Tätowier-/Piercinggerät oder Farbe können Infektionskrankheiten wie Hepatitis B und C oder AIDS übertragen werden.

Achten Sie also nicht nur anspruchsvoll auf die künstlerische Qualität des Bildes, sondern vor allem auf die Einhaltung der Hygieneregeln.

Vertrauen Sie sich nur solchen Tätowierstudios an,

  • die Ihre Haut desinfizieren vor Beginn, die sterilisierte Bestecke oder sterile Einmalbestecke verwenden, die vor Ihren Augen aus einem
  • Sterilisationsbeutel- oder Behälter entnommen werden,
  • die sich regelmäßig die Hände desinfizieren und waschen und vor jedem neuen Kunden jedes Mal die Handschuhe wechseln,
  • die für jeden Kunden neue Farbe, am besten in Einmalnäpfchen füllen. (Bei Wiederverwendung von Näpfchen müssen diese desinfiziert sein. Banderolenangaben des Desinfektionsmittel zeigen lassen)
  • die einen sauberen Arbeitsplatz vorweisen können,
  • die einen funktionsfähigen Sterilisator besitzen. Lassen Sie sich die 1/2jährlichen Kontrollen und das Sterilisatorbuch zeigen. (Abwischen mit Desinfektionsmittel macht nicht steril!)
  • die eine Gewerbeanmeldung vorweisen können.

Bedenken Sie aber, dass die verwendeten Tattoo-Materialien weder hinsichtlich ihrer chemischen Schädlichkeit, noch ihrer evtl. Verunreinigung durch Bakterien untersucht sind. Seien Sie besonders kritisch bei Tätowierungsangeboten in Discos, bei Vereinsfesten oder privaten Partys. Dort wird oftmals unter unhygienischen Voraussetzungen tätowiert oder gepierct.

Ihre Gesundheit ist wichtig. Sie können Sich jederzeit an das Gesundheitsamt mit Fragen wenden. Informationen, ob die Angaben des Tätowierers den erforderlichen hygienischen Maßnahmen entsprechen, erhalten Sie bei uns.

Ein Zungenpiercing kann tödliche Folgen haben

Der britische Zahnärzteverband hat vor den gesundheitlichen Folgen des in Mode gekommen Piercings gewarnt. Anhänger dieses Modetrends wie die Enkeltochter der britischen Königin, Zara Phillips, oder "Spice-Girl" Mel Gulzar müssen fürchten, sich durch ihre gepiercten Zungen Infektionen mit möglicherweise tödlicher Folge zuzuziehen, so der Verband".

Träger von Zungenpiercings setzen nicht nur ihre orale Gesundheit aufs Spiel, sondern die ihres gesamten Körpers", sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe für Gesundheits- und Wissenschaftspolitik im Zahnärzteverband, Geoff Craig. Dem Verband zufolge haben infizierte Piercings bei Patientinnen Blutvergiftungen und toxische Schocks verursacht.Darüber hinaus bestehe die Gefahr einer Ansteckung mit dem Aids verursachenden HIV-Virus sowie mit Hepatitis B und C, wenn die Piercing-Geräte nicht richtig sterilisiert seien. Für die kleinen Piercing-Studios, die solche Zungenpiercings anbieten, seien Ausrüstungen zum Sterilisieren ihrer Instrumente jedoch oft zu teuer.

Piercing-Stifte aus anderem Material als Gold, chirurgischem Stahl oder Titan könnten auch allergische Reaktionen hervorrufen. Zudem bestehe die Gefahr, dass Piercing-Träger unter Sprachstörungen leiden und ihren Mundschmuck verschlucken.

Über Schäden an den Zähnen, die durch Piercings der Zunge und im Mundbereich, zum Beispiel an der Lippe oder der Wange, entstehen können, wurde ebenfalls schon mehrfach - auch in der DZW - berichtet. Beim Thema Piercing kommt damit der Beratung der meist jungen Fans dieser Art des Körperschmucks durch den Zahnarzt immer mehr Bedeutung zu.

Quelle: Die Zahnarztwoche 33/99

Merkblatt zur niedersächsischen Verordnung zur Verhütung übertragbarer Krankheiten (Hygiene-Verordnung)

Rechtsgrundlagen (Allgemein)

IfSG

Verordnung zur Verhütung übertragbarer Krankheiten (Hygiene-Verordnung)