LKA/Aurich. Der Landkreis Aurich hat eine zentrale Erfassungsstelle für Flüchtlinge aus der Ukraine eingerichtet. In der ehemaligen Küstenfunkstelle Utlandshörn findet ab kommenden Dienstag die Registrierungen im Landkreis befindlicher Ukrainer*innen ohne Aufenthaltsstatus statt. Dieser Schritt ist notwendig, um eine Vermittlung in Wohnungen oder den Bezug von Sozialleistungen zu ermöglichen.

Die zentrale Erfassung hat laut Kreisverwaltung einen entscheidenden Vorteil für die zügige Aufnahme aller ankommender Ukrainer*innen. „Mit nur einem Termin können alle erforderlichen verwaltungsrechtlichen Schritte durchgeführt werden,“ erklärt Kreisrat Sebastian Smolinski den geplanten Ablauf. Das erarbeitete Konzept sei schnell und effizient. Außerdem entfielen weitere Behördengänge für die Vertriebenen, so dass diese „zeitnah eine Wohnung beziehen und etwas zur Ruhe kommen können.“ Die Erfassung vor Ort sei allerdings nur für bereits hier untergekommene Flüchtlinge möglich. Für aktuell auf dem Weg befindliche Ukrainer*innen, beispielsweise in privat organisierten Hilfskonvois, ist weiterhin die Registrierung am Drehkreuz in Hannover/Laatzen erforderlich.

Bereits im Landkreis Aurich befindliche ukrainischen Flüchtlinge, die in privaten Unterkünften untergekommen sind, können ab sofort online einen Termin für die Registrierung buchen. Auf der Internetseite des Landkreises Aurich wurde eigens zu diesem Zweck ein Terminportal eingerichtet. Für eine erfolgreiche Terminbuchung bittet die Kreisverwaltung private Kontaktpersonen mit Deutsch-Kenntnissen gegebenenfalls zu unterstützen. Sollten Fragen oder Probleme bei der Onlinebuchung auftreten, stehen die Mitarbeiter*innen der Verwaltung auch über das neu eingerichtete Bürgertelefon zum Thema Ukraine zur Verfügung. Dieses wird in der kommenden Woche während der Öffnungszeiten der Kreisverwaltung über 04941 16-3333 freigeschaltet.

Während des gebuchten Termins in Utlandshörn werden in einer sogenannten Dokumentationsstraße sämtliche notwendigen verwaltungsrechtlichen Vorgänge abgearbeitet. Neben der Feststellung der Identität und einer Dokumentenprüfung über die Ausländerbehörde findet eine Bearbeitung durch das Sozialamt statt, durch die unter anderem der Bezug von Sozialleistungen ermöglicht werden kann. Ebenfalls wird eine Erhebung zu Sprachkenntnissen und beruflichen Qualifikationen durch die Kreisvolkshochschule sowie eine gesundheitliche Erstuntersuchung durch das Gesundheitsamt durchgeführt. Darüber hinaus wird es vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ein Aufklärungsgespräch und ein Impfangebot vor Ort geben. Für die Erfassung ist es notwendig, dass alle Personen, unabhängig des Alters, persönlich erscheinen und Pässe oder Reisepässe und Impfnachweise mitbringen.