Ulricianum-Außenstelle heizt jetzt mit Holzhackschnitzeln

Ulricianum-Außenstelle heizt jetzt mit Holzhackschnitzeln

Landkreis setzt weiteres Zeichen für die Wärmewende

Aus Ast- und Schnittresten wird Wärme: Die Außenstelle des Gymnasiums Ulricianum in Egels deckt ihren Wärmebedarf seit dem 1. November 2025 vollständig über eine neue Holzhackschnitzelanlage. Die neue Anlage ersetzt den veralteten Gaskessel und macht den Standort nahezu unabhängig von fossilen Energieträgern. Mit der Umstellung rückt der Landkreis Aurich ein weiteres Stück näher an sein Ziel heran, spätestens 2040 klimaneutral zu arbeiten. Baudezernent Eiko Ahten betont:

„Wir haben uns früh auf den Weg gemacht, unsere Liegenschaften energieeffizienter und unabhängiger von fossilen Energien zu machen. Die Anlage in Egels zeigt, wie moderne Energieversorgung, regionale Wertschöpfung und Klimaschutz sinnvoll zusammenwirken können.“

„Nach der David-Fabricius-Schule in Großefehn im vergangenen Jahr ist dies nun die zweite Schule im Landkreis, bei der es gelungen ist, die nötige Wärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu erzeugen“, ergänzt Klaus-Georg Bartelt, Leiter des Technischen Gebäudemanagements des Landkreises Aurich.

Das Besondere: Die Anlage wird ausschließlich mit Holzhackschnitzeln betrieben, die die Kreisstraßenmeisterei aus jährlich anfallendem Wegebegleitholz und weiteren Holzresten bereitstellt – ein geschlossener Rohstoffkreislauf, der regionale Ressourcen nutzt und Transporte minimiert.

„Das heißt: Kein einziger Baum muss hierfür gefällt werden. Die Anlage nutzt ausschließlich Material, das ohnehin bei der Pflege der Kreisstraßen entsteht – ein regionaler Kreislauf, der Abfall in Energie verwandelt“, erklärt Jens Lobinski, Geschäftsführer der Energie Contracting Lobinski GmbH aus Großefehn, der das Projekt gemeinsam mit Thomas Pudenz von P. & H. Fernwärme und Schweißtechnik GmbH umgesetzt hat und auch weiterhin betreut.

Für die Schule selbst bedeutet die neue Wärmeversorgung eine langfristig sichere und nachhaltige Lösung. Schulleiter Rüdiger Musolf zeigt sich zufrieden.

„Wir sind nicht umsonst Umweltschule – das passt. So können wir unseren Schülerinnen und Schülern sehr konkret zeigen, wie Energiewende im eigenen Umfeld funktionieren kann.“

Auch wirtschaftlich überzeugt die Lösung: Rund 150.000 Euro Investitionskosten konnten im Vergleich zu einer ursprünglich geplanten Blockheizkraftwerk-Variante eingespart werden. Diese Option aus Wärmepumpe und Gasbrennwerttechnik wäre zudem etwa 13 Prozent teurer im Betrieb gewesen. Gleichzeitig bietet die Biomasseanlage die größte CO₂-Einsparung aller geprüften Varianten.