Neue Seniorenbegleiter freuen sich auf ihre Aufgaben

Neue Seniorenbegleiter freuen sich auf ihre Aufgaben

Ehrenamtliche Helfer haben im Mai KVHS-Kurs beendet

V. l. n. r.: Anja Heyken (Senioren- und Pflegestützpunkt), Teilnehmerinnen: Lilli Laubhahn, Helga Tüchsen, Anja Köllner, Tanja Gast, Wilma Saathoff, Birgit Wolzen, Uta Millauer, Marion Beekmannn, Renate Otten(Dozentin), Marlies Reinsberg (Senioren- und Pflegestützpunkt)

Dass das Altwerden gewünscht ist, jedoch das Altsein weniger Popularität genießt, ist kein Geheimnis. Wer alt wird, muss damit rechnen, oft weniger mobil zu sein, dass häufiger Erkrankungen auftreten oder die sogenannten „Zipperlein“, dass Freunde oder auch die Ehepartner vor einem selbst versterben, dass es Momente gibt, in denen sich die Einsamkeit breitmacht, Situationen, in denen Unterstützung oder auch einfach nur Gesellschaft benötigt wird. Hier würde dann bei Bedarf eine Seniorenbegleitung zum Einsatz kommen. Die ehrenamtlichen Helfer*innen sollen regelmäßige Ansprechpartner sein und für den gemeinsamen Klönschnack, einen Spaziergang oder Einkauf einfach Zeit schenken. Ein entsprechender Kurs in der KVHS Aurich bereitet die ehrenamtlichen Seniorenbegleitungen auf diese verantwortungsvolle Aufgabe vor. Anfang März wurde ein solcher Kurs von zehn Teilnehmerinnen im Familienzentrum in Aurich erfolgreich abgeschlossen.

Die Teilnehmerinnen werten die Fortbildung und deren Inhalte als interessant und für die anstehenden Tätigkeiten ausgesprochen wichtig. Gestartet ist die Gruppe bereits im Februar. Nach einem ausgearbeiteten Kursplan wurden Stück für Stück die Grundlagen einer Seniorenbegleitung besprochen. Gefragt sind dabei z.B. soziale Kompetenzen, Kommunikation, aber auch die Einschätzung der zu begleitenden Person. Welcher Pflegegrad liegt vor, worauf ist Rücksicht zu nehmen und was gilt es zu bedenken, rechtliche Aspekte, physische und psychische Veränderungen im Alter und schließlich auch das Thema Sterben und Trauer.

Marlies Reinsberg, von dem Senioren- und Pflegestützpunkt der KVHS Aurich, begleitet den Kurs und lobt das Engagement der Kursteilnehmerinnen: „Wichtig ist, dass die Seniorenbegleiterinnen nicht als pflegende Personen wahrgenommen werden, keine Besorgungen erledigen sollen und auch kein Fahrdienst sind, obwohl das punktuell schon auch möglich ist. Der Grundgedanke ist die Gesellschaft für die zu Hause lebenden Menschen.“

 „Die Einsamkeit vieler betagter Menschen ist oft sehr groß“, weiß auch Anja Heyken, Senioren- und Pflegestützpunkt der KVHS Norden. Sie betreut den im Herbst ab dem 18.09.2023 stattfindenden Durchgang für die Ehrenamtlichen. „Es wäre doch schön, wenn unsere Kursteilnehmenden dazu beitragen können, dass alte Menschen sich länger in ihrer häuslichen Umgebung sicher, selbstständig und gut aufgehoben fühlen.“ 

„Zeit verschenken, die eigene Freizeit anderen Menschen zur Verfügung stellen, ist längst nicht alltäglich. Es ist besonders“, unterstreicht Olaf Meinen. „Die Teilnehmerinnen des Kurses „DUO. Ehrenamtliche Seniorenbegleitung“ setzen sich damit für die Besonderheit unserer Gesellschaft ein, Zusammenhalt, Austausch und Zwischenmenschlichkeit. Ich bin sehr froh, dass wir solche Menschen in unserem schönen Landkreis haben.“

Der Kurs beinhaltet 30 Unterrichtsstunden Theorie und 20 Stunden Praxis in Tagespflegeeinrichtungen, die von den Teilnehmenden als ausnehmend sehr wertschätzend empfunden wurden. Die Seniorenbegleiter*innen werden nach dem Kurs nicht sich selbst überlassen. Einmal im Monat wird z. B. in Aurich ein Treffen organisiert. Diese dienen dem regelmäßigen Austausch untereinander, es ist Platz für Fragen und Erfahrungen, aber auch für Vorträge zu unterschiedlichen interessanten Themen, Ernährung, medizinischen Themen. Nicht immer verläuft der Einsatz der Ehrenamtlichen gutgelaunt oder harmonisch.

„Genauso gut kann es traurige Momente oder schwierige Situationen geben“, lautet die Erfahrung der Kursbetreuerinnen. Die Kurse sind kostenfrei und werden durch das Land Niedersachsen gefördert

Nach dem Kurs ins kalte Wasser? Davon hält Marlies Reinsberg nichts. „Zunächst werden noch Einzelgespräche geführt, um herauszufinden, welche Vorstellungen und Präferenzen, Neigungen und Eigeninitiative jeder mitbringt. Dann erst wird geschaut, welche Begleitung zu welchem*r Senior*in passen könnte.“

„Wichtig ist, dass die ehrenamtliche Tätigkeit als Seniorenbegleiter*in Spaß macht“, betont Anja Heyken.