Landrat: Denunziantentum hat bei uns keinen Platz

Landrat: Denunziantentum hat bei uns keinen Platz

„Für Denunziantentum gibt es bei uns keinerlei Raum“: Das hat der Auricher Landrat Olaf Meinen unmissverständlich deutlich gemacht und damit vor allem auf die wachsende Zahl von Meldungen in den sozialen Netzwerken reagiert, in denen vor allem versucht wird, andere wegen vermeintlicher Verstöße gegen die Corona-Regeln anzuschwärzen. Auch bei der Kreisverwaltung selbst gehen immer wieder derartige „Hinweise“ ein.

Keinesfalls dürfe es darum gehen, vor dem Hintergrund der Corona-Krise alte Rechnungen mit Nachbarn begleichen zu wollen oder gar Menschen mit nicht-ostfriesischen Auto-Kennzeichen zu verunglimpfen, wie es leider immer wieder vorkomme. „Der Großteil der auswärtigen Autofahrer ist berechtigterweise im Landkreis Aurich unterwegs“, stellt Meinen fest. So handele es sich im Regelfall um Zugezogene, die ihren ersten Wohnsitz im Kreisgebiet haben, aber aus Verbundenheit mit ihrer alten Heimat das frühere Kennzeichen zulässigerweise weiterhin nutzen. „Um alle anderen werden sich die Polizei und die jeweiligen Ordnungsämter schon kümmern“, machte der Landrat deutlich: „Selbsternannte Hilfssheriffs brauchen wir nicht.“ Bei Übergriffen auf fremde Fahrzeuge, wie jüngst bei der Ubbo-Emmius-Klinik geschehen, höre bei ihm jedes Verständnis auf. „So etwas muss streng verfolgt und entschieden geahndet werden“, sagt Meinen.

Gleichzeitig wirbt der Landrat für gegenseitiges Verständnis und einen vernünftigen Umgang miteinander. Ostfriesland sei eine traditionell gastfreundliche Region. „Diese Eigenschaft müssen wir uns auch in der Krise bewahren und in Nach-Corona-Zeiten unsere Gäste wieder herzlich bei uns begrüßen.“ Schließlich sei der Landkreis Aurich in hohem Maße vom Urlaubsgeschäft abhängig. „Das sollten wir alle nicht vergessen.“ An den strengen Auflagen, wie sie die Kreisverwaltung auch selbst erlassen hatte, führe angesichts der Corona-Krise aber kein Weg vorbei: „Hierfür kann ich bei unseren Gästen nur immer wieder um Verständnis werben.“