Großübung für den Ernstfall

Großübung für den Ernstfall

Katastrophenstab führt Kampf gegen fiktiven Moorbrand

Im Rahmen eines groß angelegten Übungsszenarios wurde am Sonnabend der Katastrophenfall für den Landkreis Aurich ausgerufen. Gegenstand der Übung war ein großflächiger Moorbrand in der Gemeinde Großheide. Koordiniert wurde der Übungseinsatz, der auch zu einem Übungs-Großeinsatz der Feuerwehren führte, durch den Katastrophenstab des Landkreises Aurich.

„Im Ernstfall muss es schnell gehen, da muss jeder Handgriff sitzen,“ hob Kreisrat Sebastian Smolinski die Bedeutung des realitätsnahen Übungseinsatzes am Sonnabend hervor.

„Genau zu wissen, welche verschiedenen Sachgebiete sowie Personen- und Einsatzgruppen es gibt und wie diese im Katastrophenfall Hand in Hand arbeiten, ist die Basis für die erfolgreiche Arbeit in einer realen Extremsituation.“

Der Inhalt der nun durchgeführten Übung sei dabei auch stellvertretend für weitere mögliche Szenarien. „Meldewege, Strukturen und Hierarchien sind detailliert vorgegeben“, gibt Smolinski als für den Stab zuständiger Dezernent einen Einblick. Durch die praktische Herangehensweise lernen alle Beteiligten, wie die notwendige Zusammenarbeit optimal funktioniert.

„Solche Testläufe sind auch immer eine gute Möglichkeit festzustellen, was rund läuft oder ob es Punkte gibt, die verbessert werden müssen“, resümierte Keno Wessels als Mitglied des Stabes und Einsatzleiter der Übung.

In einem fiktiven Szenario brannte am Sonnabend eine ca. 20 Hektar große Moorfläche in Großheide. Das Feuer griff dabei auch auf ein anliegendes Waldstück über und machte die Evakuierung von über 1000 zivilen Personen und vielen Tieren notwendig. Neben der Anforderung überörtlicher Hilfskräfte aus anderen Landkreisen mussten auch Notunterkünfte sowie Fluchtwege geschaffen und die Kommunikation mit der Bevölkerung organisiert werden – natürlich alles nur in der Theorie. Praktisch umgesetzt wurde hingegen die zentrale Koordination von gut 150 aktiven Einsatzkräften der Kreisfeuerwehrbereitschaft Norden, die vor Ort ebenfalls den Ernstfall probten. Dabei kamen mehr als zwei Kilometer Schlauch sowie der Einsatzleitwagen (ELW 2) vom Landkreis Aurich, die Technischen Einsatzleitung (TEL) in Norden und insgesamt 15 Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren und des DRK zum Einsatz. Von den eingesetzten Kräften vor Ort, über die TEL bis hin zum Katastrophenstab des Landkreises, der im Katastrophenfall die Führung übernimmt, war das Szenario durchaus realitätsnah. Geleitet wurde die Übung aus den erst kürzlich ausgebauten und neu organisierten Räumlichkeiten des Stabes direkt aus dem Kreishaus. „Mit den aktuellen Strukturen und den neuen Räumlichkeiten sind wir grundsätzlich sehr gut aufgestellt“, fasste Smolinski die Übung vom vergangenen Wochenende zusammen. Im Anschluss an die groß angelegte Übung sollen nun Nachbesprechungen folgen, die weitere Optimierungen der Abläufe zum Ziel haben. „Wenn ein Ernstfall eintreten sollte, müssen wir natürlich gut vorbereitet sein.“