Erste Unterkünfte für ukrainische Kriegsflüchtlinge

Erste Unterkünfte für ukrainische Kriegsflüchtlinge

Aktuell wurde Platz für 40 Personen in Küstenfunkstelle Utlandshörn/Norden geschaffen.

LKA/Aurich. Aktuell erreichen die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine das Auricher Kreisgebiet. Die Kreisverwaltung hat dafür in Utlandshörn/Norden ab sofort die ersten Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen. Zusätzlich wurde ein zentrales E-Mail-Postfach zur Kontaktaufnahme bei Hilfsangeboten oder Fragen durch den Landkreis eingerichtet.

In der ehemaligen Küstenfunkstelle Utlandshörn können seit heute Nachmittag 40 geflüchtete Personen eine Unterkunft erhalten. Die Kapazitäten sollen darüber hinaus zeitnah auf 120 Plätze ausgeweitet werden. Die aktuell dort untergebrachten Bewohner*innen der Ostfriesischen Beschützenden Werkstätten (OBW) sind von den Entwicklungen nicht betroffen. Da die Immobilie über zwei separate Eingänge und dadurch getrennte Bereiche verfügt, stehen die bereits genutzten Wohnflächen auch weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung.
In der kommenden Woche soll an gleicher Stelle außerdem die zentrale Anlaufstelle zur Erstaufnahme eingerichtet werden. Neben den Personalien zur Identitätsfeststellung werden dort beispielsweise Daten zum Familien- und Gesundheitsstand oder der beruflichen Qualifikation aufgenommen. Erfahrungen, die in der Flüchtlingskrise 2015 durch die Auricher Kreisverwaltung gesammelt werden konnten, erleichterten nun die rasche Umsetzung. Zwar sei die rechtliche Lage zum Aufenthaltsstatus bislang noch nicht endgültig geklärt, allerdings erwarte man am kommenden Donnerstag eine Entscheidung vonseiten der Europäischen Union. Diese hatte in Aussicht gestellt einen Schutzstatus für ukrainische Flüchtlinge zu beschließen. Zum jetzigen Zeitpunkt dürfen sich Menschen aus der Ukraine 90 Tage ohne ein Visum in der Bundesrepublik aufhalten. Mit dem entsprechenden Schutzstatus würde sich dieser Zeitraum nach Registrierung bei der Landesaufnahmebehörde (LAB) auf ein Jahr verlängern.

Darüber hinaus erreichen die Kreisverwaltung aktuell zahlreiche Hilfsangebote und Fragestellungen aus der Bevölkerung. „Die Menschen wollen die flüchtenden Menschen unterstützen und bieten ihre Hilfe an,“ gibt der Leiter des Ordnungsamtes, Marcel Schäfer, einen Einblick in die momentane Situation. Leider sei die Menge an Anfrage kaum telefonisch zu bewältigen, so dass man kurzfristig ein zentrales E-Mail-Postfach unter ukraine@landkreis-aurich.de eingerichtet habe. Darüber hinaus soll in den kommenden Tagen eine eigene Unterseite auf der Website des Landkreises eingerichtet werden. Hier sollen dann Fragestellungen beantwortet und Kontakte vermittelt werden.