Energiewende kann nur mit breiter Akzeptanz gelingen

Energiewende kann nur mit breiter Akzeptanz gelingen

„Was verstehen Sie unter dem Begriff ‚Energiewende‘?“ Diese Frage diente als Aufhänger beim Energiedialog des Landkreises Aurich, der kürzlich mit Landkreis-Beschäftigten, interessierten Studentinnen der TU Berlin und des Studiengangs ‚Erneuerbare Energien‘ der Hochschule Emden/Leer sowie einigen Bürgermeistern der kreisangehörigen Gemeinden im Auricher Europahaus stattgefunden hat.

Diese und weitere Fragen haben zu angeregten Diskussionen geführt, die im weiteren Verlauf in „Thementischdiskursen“ zu den Bereichen Windenergie, E-Mobilität und Energiesparen fortgeführt und vertieft wurden. Besonders intensiv diskutiert wurden dabei Aspekte wie Bezahlbarkeit, Infrastruktur, Transparenz, aber auch die Chancen der Energiewende für die Region.

 

Vorzeigeregion

Nicht nur einmal war zu hören, dass der Landkreis Aurich allerbeste Voraussetzungen hat, um zu einer Vorzeigeregion der Energiewende zu werden. Jedoch müssten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft noch besser miteinander kooperieren und kommunizieren. „Wilder politischer Aktionismus verpufft wirkungslos!“, war aus den Reihen der Teilnehmenden zu hören, denn „Verbote schaffen keine Akzeptanz“. Akzeptanz sei aber die Grundlage für ein Gelingen der Energiewende. In diesem Punkt waren sich die Teilnehmenden einig.

Diese Erkenntnis stimmt mit dem Ergebnis einer Befragung überein, die bereits vor einigen Wochen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landkreises durchgeführt wurde. Schon hier hat sich gezeigt, dass die Akzeptanz in der Energiewende äußerst individuell ist und es vor allem deshalb nötig ist, die Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen, um gemeinsam mit ihnen Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln und ihren Bedenken hinsichtlich der Energiewende entgegenzuwirken. Es wurde insbesondere in der Abschlussdiskussion deutlich, dass es einem ganzheitlichen Konzept hinsichtlich des Umgangs mit der Energiewende bedarf.

Bereits im Vorfeld haben die Initiatorinnen Vanessa Gerles und Sylvia Töpfer, die im Rahmen des Projekts enera beim Landkreis Aurich tätig sind, in der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung ein Konzept für eine Energiestrategie des Landkreises präsentiert. Die Notwendigkeit einer allumfassenden Energiestrategie, die Themen wie Mobilität und Infrastruktur, Energieerzeugung aber auch Partizipation zusammenbringt, wurde im Energiedialog bestätigt.

Vor allem eines ist innerhalb des Energiedialogs deutlich geworden: Die Bürgerinnen und Bürger müssen einbezogen werden. Auch wenn die Diskussionen gezeigt haben, dass die Energiewende eine globale Herausforderung ist und auch auf Bundes- und globaler Ebene klare Ziele und Maßnahmen nötig sind und erwartet werden, brachte es ein Teilnehmer auf den Punkt: „Alles fängt im Kleinen an, wenn man Großes verändern will!“. Ohne die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger ist ein solches Vorhaben nicht umzusetzen.

Es wird angestrebt, das Veranstaltungsformat zukünftig häufiger stattfinden zu lassen.