Ein Leben im Dienste der Wissenschaft

Ein Leben im Dienste der Wissenschaft

Bundesverdienstkreuz für Josef Antony

„Du hast es geschafft, den wissenschaftlichen Diskurs in Ostfriesland maßgeblich zu prägen und Aurich und Ostfriesland dabei auf die wissenschaftliche Landkarte zu holen“,

sagte Landrat Olaf Meinen am Dienstag im Hotel am Schloss in Aurich, wo er dem Begründer der Auricher Wissenschaftstage, Josef Antony, im Namen des Bundespräsidenten für sein ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande verlieh.

Die jährlich stattfindenden Auricher Wissenschaftstage verbinden Vorträge und ein Stipendiatenprogramm. Als Referenten standen unter anderem bereits 14 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger auf der Bühne.

Über die Stipendien wiederum konnten zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Aurich an Expeditionen mit dem Forschungsschiff „Polarstern“ in die Antarktis, Forschungsreisen in den Urwald Mittelamerikas oder archäologischen Ausgrabungen in der sibirischen Taiga teilnehmen.

„Für junge Menschen, gerade hier bei uns im ländlichen Raum, bieten die Wissenschaftstage und alles was damit zusammenhängt die Gelegenheit, über den berühmten Tellerrand zu blicken und zwar wesentlich weiter, als es ihnen unter normalen Umständen möglich wäre“, stellte Meinen fest.

Aber die Wissenschaftstage seien nicht nur junge Menschen ein Gewinn.

„Selbst für eine Stadt wie Berlin oder Hannover wäre eine Veranstaltung einer derartigen Größenordnung und Ausstrahlungskraft beachtlich, für Ostfriesland ist sie nahezu sensationell“, betonte der Landrat.

Das unterstrich auch der Physiker Prof. Dr. Joachim Treusch, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, wo Antonys Idee der Wissenschaftstage ihren Ursprung fand.

„Abgesehen von Lindau, wo die Nobelpreisträgertagung stattfindet, Berlin und vielleicht noch München, gibt es keine Stadt in Deutschland, wo so viele Nobelpreisträger zu Gast waren – und hinterher noch gut drüber geredet haben“, sagte Treusch. 

Extra für den Anlass aus Berlin angereist war auch der ehemalige Landrat Walter Theuerkauf, der die Wissenschaftstage und Antonys Arbeit bereits von Beginn an begleitete.

„Wir sind alle klüger geworden, wir sind besonnener geworden, wir sind kritischer geworden und wir können uns dank der Wissenschaftstage und dank Josef Antony besser mit der Wissenschaft auseinandersetzen. Und du hast dies nicht nur für uns persönlich erreicht, Josef, du hast es für die Gesellschaft erreicht. Und deshalb hast du heute völlig zurecht das Bundesverdienstkreuz bekommen“, sagte Theuerkauf.

Josef Antony selbst dankte als erstes den Nachwuchs-Wissenschaftlern, die er während der vergangenen 30 Jahre betreute.

„Mein Dank gilt vor allem den vielen jungen Leuten, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Heute sind ehemalige Stipendiaten selbst Junior-Professoren und nehmen Stipendiaten auf. So schließt sich der Kreis“, sagte Antony.