Drei starke Beispiele gelebter Jugendarbeit
Die Jugendarbeit genießt im Landkreis Aurich seit vielen Jahren einen herausragenden Stellenwert. Um besonderes Engagement sichtbar zu machen und innovative Ideen zu fördern, vergibt das Amt für Jugend und Soziales seit 2016 den Förderpreis für gute Jugendarbeit. Der Preis ist mit insgesamt 3000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr mit jeweils 1000 Euro gleichmäßig auf die Gewinner verteilt. Eine Jury unter der Schirmherrschaft von Landrat Olaf Meinen, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Jugendhilfeausschusses sowie des Amtes für Jugend und Soziales entscheidet jährlich über die Vergabe. Das Preisgeld soll unmittelbar wieder der offenen und verbandlichen Jugendarbeit zugutekommen – etwa für neue Projekte, Anschaffungen oder gemeinsame Unternehmungen.
In diesem Jahr hat die Jury drei Projekte ausgezeichnet, die auf besondere Weise zeigen, wie vielfältig und kreativ Jugendarbeit im Landkreis Aurich ist.
Graffiti-Projekt zur Förderung von Selbstwirksamkeit
Das Jugendhaus Dornum überzeugte mit einem farbenfrohen Graffiti-Projekt unter Anleitung des Künstlers Tim Write, das Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 16 Jahren die Möglichkeit gab, ihre eigenen Ideen sichtbar zu machen.
Im Rahmen des Projekts entwickelten die Teilnehmenden zunächst gemeinsam ihre Motive, grundierten anschließend die Wand und lernten verschiedene Spraytechniken kennen – bevor sie schließlich selbst zu Spraydosen greifen durften.
„Das Jugendhaus fällt jetzt auf, und die Jugendlichen waren hellauf begeistert“, weiß der Dornumer Bürgermeister Uwe Trännapp.
Ziel war es, Selbstwirksamkeit, Kreativität und Ausdrucksfähigkeit zu fördern. Die Jury würdigte insbesondere den beteiligungsorientierten Ansatz sowie die nachhaltige Gestaltung des Jugendhauses.
„Jugend-Talk“: Ein Podcast von und für Jugendliche
Das Jugendzentrum Großheide wurde für seinen neuen Podcast „Jugend-Talk“ ausgezeichnet. Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren diskutieren darin Themen, die sie persönlich bewegen – von gesellschaftlichen Fragen über politische Entwicklungen bis hin zu kulturellen Trends.
Der Podcast gibt jungen Menschen eine Stimme und fördert Medienkompetenz, Meinungsbildung und dialogorientiertes Arbeiten. Die Jury lobte den innovativen Charakter des Projekts und die niedrigschwellige Möglichkeit, Jugendliche aktiv an gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen.
„In einem Podcast-Special wollen wir den Jugendförderpreis und die diesjährigen Gewinner vorstellen“, kündigte „Jugend-Talker“ Jona Rabenstein an.
Street-Tennisturnier für über 600 Schülerinnen und Schüler
Ein herausragendes Beispiel für sportliche Jugendförderung setzte der Tennisclub Grün-Weiß Berum mit seinem groß angelegten Street Tennis-Turnier, an dem mehr als 600 Kinder der örtlichen Schulen teilnahmen.
Unter dem Motto „Kinder auf der Straße – von der Straße in die Vereine“ wurde ein niederschwelliges Angebot geschaffen, um Kinder frühzeitig für Bewegung, Sport und speziell für den Tennissport zu begeistern, erklärte Mitinitiatorin Talea Grensemann. Die Jury würdigte insbesondere den enormen organisatorischen Einsatz sowie den breiten gesellschaftlichen Mehrwert des Projekts, das Sport, Gemeinschaft und Vereinsleben miteinander verbindet.
Mit den diesjährigen Preisträgern zeige sich erneut, wie vielfältig und wertvoll die Jugendarbeit im Landkreis Aurich ist, betonte Landrat Meinen, der die große Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für das gesellschaftliche Miteinander hervorhob und die ausgezeichneten Projekte lobte. Ob kreative Wandgestaltung, ein moderner Jugend-Podcast oder ein sportliches Großevent – alle drei Projekte leisten einen wichtigen Beitrag dazu, junge Menschen zu stärken, zu fördern und ihnen Räume für eigene Erfahrungen zu eröffnen. Behrend Janssen dankte stellvertretend für das Amt für Jugend und Soziales allen Beteiligten:
„Wir freuen uns, auch in Zukunft innovative Projektideen unterstützen zu können.“