Deutsch-polnische Partner rücken noch enger zusammen
Der Landkreis Aurich und sein polnischer Partnerlandkreis Kepno wollen ihre Kontakte deutlich ausbauen und weiter verstetigen. Das haben Landrat Olaf Meinen und seine Amtskollegin Alicja Śniegocka am vergangenen Wochenende während des Besuchs einer Auricher Delegation in Kepno gemeinsam deutlich gemacht. So wurde bereits für das kommende Jahr der Gegenbesuch der polnischen Partner im Landkreis Aurich fest vereinbart - und es soll einen verstärkten Austausch auf fachlicher Ebene geben.
Die Partnerschaft zwischen den beiden Landkreisen war 2002 offiziell begründet worden. 2019 war letztmalig eine polnische Delegation in Aurich. Dann kam die Corona-Pandemie und auch der grenzübergreifende Kontakt geriet ins Stocken. Nun solle es aber mit neuer Energie weitergehen, um die Beziehungen kräftig auszubauen, sagte Meinen, der sich von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft der polnischen Partner begeistert zeigte:
„Die Chemie stimmt. Man merkt eben, dass wir hier bei Freunden sind“, sagte der Landrat.
Vier Tage lang waren die Ostfriesen in Kepno zu Gast, darunter Vertreter der Verwaltung und Politik, von Wirtschaftsförderung, Schulen und Feuerwehr. Eine Besichtigung des Möbelherstellers Wersal - einer der größten Polstermöbel-, Betten- und Matratzenfabriken in Polen – stand ebenso auf dem Programm wie ein Besuch des Kepnoer Krankenhauses, des dortigen Gymnasiums, der Feuerwehr oder die Teilnahme am traditionellen Erntedankfest, das stets von einer Mitgliedsgemeinde für den gesamten Landkreis Kepno veranstaltet wird.
In einem bunten Kutschen-Korso wurden die Auricher, gemeinsam mit vielen anderen Ehrengästen, zum Festplatz in Trzcinica gebracht, wo die Teilnahme an einem gemeinsamen Gottesdienst, zahlreiche Redebeiträge und viele weitere Angebote auf dem Programm standen. Auf der Bühne wurden die Mitglieder der deutschen Delegation einzeln vorgestellt.
„Es ist für uns ein großartiges Erlebnis und eine Ehre, hier am Erntedankfest teilnehmen zu dürfen“, betonte Landrat Meinen in seinem Grußwort.
Beeindruckt zeigte sich die Auricher Delegation auch von der Entwicklung des Krankenhauses und der zur Klinik gehörenden neuen hochmodernen Reha-Einrichtung im Ort Grębanin. Dort und in der Klinik war in den vergangenen Jahren erheblich investiert worden. Ebenso wie in Deutschland sei auch in Polen die Zusammenlegung und Konzentrierung von Krankenhausstandorten ein Thema, machte die Klinikleitung deutlich. Meinen erläuterte in diesem Zusammenhang die gemeinsam vom Landkreis Aurich und der Stadt Emden geplante Zentralklinik in Uthwerdum. Dort steht der Baubeginn nun kurz bevor.
„Wir sind nach elf Jahren endlich auf der Zielgeraden“, sagte Meinen.
Mit einem Empfang im Landratsamt von Kepno ging das ebenso abwechslungsreiche wie interessante Besuchsprogramm am Montagvormittag zu Ende. Dabei erläuterte Landrätin Śniegocka die Verwaltungsstruktur und die Tätigkeitsbereiche der Kreisverwaltung.
„Es gibt einige Unterschiede, aber auch sehr viele Gemeinsamkeiten“, stellte Meinen abschließend fest: „Wir haben viele neue Erkenntnisse gewonnen.“
Mit Blick auf die Vielzahl weiblicher Führungskräfte in der Kepnoer Kreisverwaltung seien die polnischen Partner den Aurichern allerdings voraus.
Ein besonders großes Lob sprach der Landrat Organisatorin Patrycja Kedzia und Übersetzerin Renata Burzala aus:
„Beide haben hervorragende Arbeit geleistet und unseren Aufenthalt zu einem tollen Erlebnis gemacht“, zog Meinen ein rundum positives Fazit des Kepno-Besuchs: „Ich freue mich schon sehr auf unser nächstes Treffen, dann bei uns im Landkreis Aurich.“